011 - PLAYA DE LAS CONCHAS
16/11/16 00:00 Canary Islands
Hallo Ihr Lieben!
Es gibt nicht viel zu berichten. Zur Übung und der Vollständigkeit halber, will ich (M) es trotzdem versuchen…
Seit bald einem Monat treiben wir uns um und auf La Graciosa herum, entweder im Hafen von »Caleta de Sebo«, oder am Ankerplatz vor der »Playa Francesa«. Wir üben uns im Nichtstun. Alte und neue Freunde kommen und gehen. Zahllose »Cortados Largos« an knusprigen Croissants begleiten lange Gespräche im Stammcafé an der Uferpromenade. Es geht um dies und das, den Lebensentwurf, DIE Yacht, um »Open CPN« oder sogar »Iridium« auf dem »Raspberry Pie«, um Histamine, die Nordwestpassage von Ost nach West, oder von West nach Ost, also um Alles.
So vergehen die Tage wie im Flug. Nach dem unvermeidlichen Morgencafé könnte man irgendetwas am Boot basteln? Z.B. Ankerkasten spülen? Oder wäre ein langer Spaziergang, zum Beispiel zur romantischen »Playa de las Conchas« im Nordwesten der Insel nicht reizvoller? Die Wahl fällt nicht schwer. 3 - 5 Stunden im Wind und über Strand und Stock und Stein blasen das Gehirn gut durch, bringen gesunden Appetit und machen den langen Mittagsschlaf zu einer wohl verdienten Belohnung. Dann der Nachmittagstee (Earl Grey) an Bord, nebst ziellosem Rühren im Internet, eines der Laster, die wir noch nicht ablegen konnten. Das hochfrequente Flimmern der Weltnachrichten hat etwas unbefriedigendes, belastendes. Lesen. Richtig lesen. Etwas richtiges lesen. Das wäre es. Aber woher die Zeit dafür nehmen? Gleich geht die Sonne unter und ein qualitätvolles Abendessen herzurichten braucht seine Zeit, gerade wenn man noch Gäste erwartet… Gitarre spielen? Spanisch lernen? Roman schreiben? Wann denn? Ihr seht: Es geht uns gut. Langeweile? Nie.
»Zoomed out«. So fühlt es sich an. Kaum noch e-mails im Eingang. Die eigene Bedeutung sinkt gegen null, dort wo sie hingehört. Das befreit. Komischerweise müssen wir uns daran gewöhnen. Nicht nervös werden, wenn andere hastig weiterziehen. Zeit ist Reichtum, den kaum jemand kennt. Was könnte man alles damit anfangen? Lässt sich ein sinnvoller Tagesablauf planen? Alles raus, was stört und krank macht, stattdessen rein, was klug und glücklich macht? Das wollen wir versuchen. Ein Experiment mit offenen Enden.
Vereinfachung scheint einer der Schlüssel zu sein. Weniger ist mehr. Ein größeres, bequemeres Boot, irgendwann? So gesehen wohl die falsche Richtung. Die Reibungsverluste würden stören und krank machen. Sophie, Claas und Baby Daphne laufen ein. Sie fahren ein richtiges »piece«, die »Hera«, eine vergleichsweise kleine A&R Yawl aus den 50er Jahren, Holz auf Holz. Es ist selten, das ich (M) mal voll Neid auf ein anderes Boot blicke. »Architektur« ist, wenn man nichts hinzufügen und nichts entfernen kann, ohne alles zu zerstören. Henry Rasmussen ist das bei diesem Boot gelungen.
Mit herzlichen Grüßen an Alle von B und M / SY VERA / Playa Francesa / La Graciosa / Spanien
1 - B am Strand / Playa de Las Conchas - La Graciosa

2 - Playa de Las Conchas - La Graciosa

3 - Landart auf La Graciosa

4 - Die schwarze Wand von Lanzarote - Nach starken Regenfällen nun dunkelgrün.

5 - Sophie, Claas und Daphne in der Hafeneinfahrt. »Hera«, ein »piece« von Henry Rasmussen zwischen zwei stählernen Großplastiken von César Manrique / Caleta de Sebo, La Graciosa

6 - B bestaunt die »Hera«. Der Fender am Bug ist evtl. nicht original?

7 - Playa de Las Conchas, La Graciosa / Ein Film von B und M
Es gibt nicht viel zu berichten. Zur Übung und der Vollständigkeit halber, will ich (M) es trotzdem versuchen…
Seit bald einem Monat treiben wir uns um und auf La Graciosa herum, entweder im Hafen von »Caleta de Sebo«, oder am Ankerplatz vor der »Playa Francesa«. Wir üben uns im Nichtstun. Alte und neue Freunde kommen und gehen. Zahllose »Cortados Largos« an knusprigen Croissants begleiten lange Gespräche im Stammcafé an der Uferpromenade. Es geht um dies und das, den Lebensentwurf, DIE Yacht, um »Open CPN« oder sogar »Iridium« auf dem »Raspberry Pie«, um Histamine, die Nordwestpassage von Ost nach West, oder von West nach Ost, also um Alles.
So vergehen die Tage wie im Flug. Nach dem unvermeidlichen Morgencafé könnte man irgendetwas am Boot basteln? Z.B. Ankerkasten spülen? Oder wäre ein langer Spaziergang, zum Beispiel zur romantischen »Playa de las Conchas« im Nordwesten der Insel nicht reizvoller? Die Wahl fällt nicht schwer. 3 - 5 Stunden im Wind und über Strand und Stock und Stein blasen das Gehirn gut durch, bringen gesunden Appetit und machen den langen Mittagsschlaf zu einer wohl verdienten Belohnung. Dann der Nachmittagstee (Earl Grey) an Bord, nebst ziellosem Rühren im Internet, eines der Laster, die wir noch nicht ablegen konnten. Das hochfrequente Flimmern der Weltnachrichten hat etwas unbefriedigendes, belastendes. Lesen. Richtig lesen. Etwas richtiges lesen. Das wäre es. Aber woher die Zeit dafür nehmen? Gleich geht die Sonne unter und ein qualitätvolles Abendessen herzurichten braucht seine Zeit, gerade wenn man noch Gäste erwartet… Gitarre spielen? Spanisch lernen? Roman schreiben? Wann denn? Ihr seht: Es geht uns gut. Langeweile? Nie.
»Zoomed out«. So fühlt es sich an. Kaum noch e-mails im Eingang. Die eigene Bedeutung sinkt gegen null, dort wo sie hingehört. Das befreit. Komischerweise müssen wir uns daran gewöhnen. Nicht nervös werden, wenn andere hastig weiterziehen. Zeit ist Reichtum, den kaum jemand kennt. Was könnte man alles damit anfangen? Lässt sich ein sinnvoller Tagesablauf planen? Alles raus, was stört und krank macht, stattdessen rein, was klug und glücklich macht? Das wollen wir versuchen. Ein Experiment mit offenen Enden.
Vereinfachung scheint einer der Schlüssel zu sein. Weniger ist mehr. Ein größeres, bequemeres Boot, irgendwann? So gesehen wohl die falsche Richtung. Die Reibungsverluste würden stören und krank machen. Sophie, Claas und Baby Daphne laufen ein. Sie fahren ein richtiges »piece«, die »Hera«, eine vergleichsweise kleine A&R Yawl aus den 50er Jahren, Holz auf Holz. Es ist selten, das ich (M) mal voll Neid auf ein anderes Boot blicke. »Architektur« ist, wenn man nichts hinzufügen und nichts entfernen kann, ohne alles zu zerstören. Henry Rasmussen ist das bei diesem Boot gelungen.
Mit herzlichen Grüßen an Alle von B und M / SY VERA / Playa Francesa / La Graciosa / Spanien
1 - B am Strand / Playa de Las Conchas - La Graciosa

2 - Playa de Las Conchas - La Graciosa

3 - Landart auf La Graciosa

4 - Die schwarze Wand von Lanzarote - Nach starken Regenfällen nun dunkelgrün.

5 - Sophie, Claas und Daphne in der Hafeneinfahrt. »Hera«, ein »piece« von Henry Rasmussen zwischen zwei stählernen Großplastiken von César Manrique / Caleta de Sebo, La Graciosa

6 - B bestaunt die »Hera«. Der Fender am Bug ist evtl. nicht original?

7 - Playa de Las Conchas, La Graciosa / Ein Film von B und M